Thaimassage: Energie durch Drücken und Dehnen 

Die Thaimassage hat eigentlich alte indische Wurzeln. Seit rund 20 Jahren breitet sie sich zunehmend im Westen aus. Hier wird sie meist in Massagepraxen oder Spas angeboten, teilweise auch in Yogastudios. Die Thaimassage ist mit dem Yoga verwandt und wird deshalb auch oft Thai-Yoga-Massage genannt.

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Buddha ThailandIn Thailand ist diese traditionelle Praxis fest im Alltag und im Gesundheitswesen verankert. Die Thaimassage wird von Laien genauso angewendet wie im Gesundheitswesen – und sie ist ein gern genutztes Angebot im Tourismus. Die Lehrer der Thaimassage sind spezialisierte Meister in dieser spirituell geprägten Tradition.

Ausführung der Thaimassage

In ihrer ursprünglichen Form findet die Thaimassage vollständig bekleidet auf einer Matte am Boden statt. Sie wird aber auch in Abwandlungen angeboten, etwa auf Massageliegen oder zum Beispiel in Verbindung mit Massageölen auf der Haut. Traditionell dauert sie zwei bis drei Stunden, hierzulande sind aber auch kürzere Zeiträume üblich.

Die Behandlung besteht zum einen aus intensivem Drücken und Walken mit dem Handballen und Daumen, aber auch mit Ellenbogen, Knien oder Füßen. Zum anderen wird der Körper in passive Yogaübungen gebracht und dabei gedehnt und gestreckt. Hinzu kommt eine Mobilisierung von Gelenken durch verschiedene Drehbewegungen. Dabei vertieft sich im Laufe der Thaimassage die Atmung und Verspannungen im Körper lösen sich.

Die Grundlage dieser Techniken bilden die Energieleitbahne und Energiepunkten des Körpers. Das Konzept der unsichtbaren Energielinien, die den Körper durchziehen ist eine wesentliche Grundannahme der traditionellen asiatischen und indischen Medizin. Die Lehren des Ayurveda und Yoga gehen von 72.000 Energieleitbahnen aus. Die Thaimassage basiert auf zehn der besonders wichtigen Energielinien, zum Beispiel entlang der Wirbelsäule.

Die Thaimassage zeichnet sich durch oft sehr kraftvolle und dynamische Techniken aus, die während der Behandlung auch als durchaus schmerzhaft empfunden werden können. Die wohltuenden Effekte der Thaimassage von Entspannung, Erholung, aber auch mehr Energie und Beweglichkeit, stellen sich bei den meisten Menschen erst danach ein.

Ursprung

Entstanden ist die Thaimassage alten Quellen zufolge im 5. Jahrhundert v.Chr. Die Entwicklung dieser Technik wird dem indischen Arzt Jivakar Kumar Bhaccha zugeschrieben. Dieser wird noch heute als Urheber dieser Tradition verehrt.

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Die Thaimassage knüpft auch heute noch erkennbar an Übungen und Konzepte aus dem Yoga und Ayurveda – der traditionellen indischen Medizin – an. Auch die Bezeichnungen der Techniken klingen zu großen Teilen noch sehr ähnlich wie die altindischen Sanskrit-Wörter.

Kumar Bhaccha war der Überlieferung nach ein Weggefährte Buddhas. Mit der Ausbreitung des Buddhismus in Südostasien durch buddhistische Mönche und Tempel wurde auch diese Massagekunst überliefert. Wahrscheinlich kamen hier auch Einflüsse aus der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) und andere regionale Praktiken hinzu. In dem indischen Ursprungsland der Thaimassage haben sich dagegen mit der ayurvedischen Medizin andere Techniken durchgesetzt.

Wirkungsweisen 

Die Thaimassage zielt vor allem auf eine Anregung der Lebensenergie, indem Verspannungen gelöst und der Energiefluss verbessert werden. Durch die Entspannung lässt sich beispielsweise Stress entgegenwirken.

Traditionell wird die Thaimassage insbesondere zur Regeneration eingesetzt, aber auch bei speziellen gesundheitlichen Problemen etwa im Verdauungsbereich, bei Rückenschmerzen oder auch Schlafstörungen. Dabei können sich verschiedene Effekte der Thaimassage unmittelbar positiv auswirken, wie eine bessere Durchblutung, die Entspannung der Muskulatur oder eine Anregung des Stoffwechsels.

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