Bergtee: Das Wellnessgetränk der Hirten
Dr. phil. Kerstin Engels
Bergtee - auch Griechisches Eisenkraut genannt - ist ein idealer Abendtee: Er hebt die Stimmung, enthält aber kein Tein. Seine ätherischen Öle sind außerdem gut für die Gesundheit.
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In den letzten Jahren ist Bergtee auch bei uns immer beliebter geworden. Vor allem die Bioläden haben ihn vor einiger Zeit in den Handel gebracht, aber es gibt ihn auch in Teegeschäften und natürlich im Internet. Doch wo kommt dieser Tee her und was ist das Besondere daran?
Was ist Bergtee?
Bergtee ist ein wild wachsendes Kraut. Es gedeiht in verschiedenen Ländern rund um das Mittelmeer und wird dort seit Jahrhunderten geschätzt. Der bei uns verkaufte Tee stammt meistens aus Griechenland oder aus der Türkei. Aber auch in Spanien gibt es das Wildkraut beispielsweise. Typisch sind die länglichen Blütenrispen, die hauptsächlich verwendet werden.
Bergtee hat viele unterschiedliche Namen. Je nach Gegend heißt er zum Beispiel Hirtentee, Bittertee oder Eselstee. Am bekanntesten ist bei uns die Bezeichnung „Griechisches Eisenkraut“. Die botanische Bezeichnung lautet Sideritis. Von dem Gewächs gibt es je nach Region und Landschaft über hundert verschiedene Sorten, die unter anderem Sideritis scardica, Sideritis syriaca oder Sideritis dichotoma heißen.
Wie der Name sagt, wächst das Kraut in gebirgigen Regionen, auf kargen Böden und in sonniger Lage. Überwiegend ernten einheimische Hirten oder Bauern die wild wachsenden Stängel mit den gelben Blüten. Manche Sorten werden inzwischen aber auch kultiviert. Traditionell wird der Tee in der Sonne getrocknet.
Der angenehme Geschmack und die wohltuende Wirkung sind vor allem auf die Blüten zurückzuführen, denn sie enthalten besonders viele ätherische Öle und Farbstoffe. Er schmeckt würzig-mild und etwas herb, kalt ist er sehr erfrischend.
Für die Einheimischen ist der Tee seit jeher ein alltägliches Erfrischungsgetränk. Doch schon seit der Antike ist er auch als natürliche Medizin bekannt.
Warum ist Bergtee gesund?
Ein großer Vorteil gegenüber Schwarz- oder Grüntee ist, dass dieser Kräutertee kein Tein enthält. Er kann also sehr gut abends getrunken werden. Mehr und mehr zeigen Studien aber auch, dass er verschiedene gesundheitsfördernde Wirkungen hat.
Bergtee wird traditionell eine stimmungsaufhellende Wirkung zugeschrieben. Auch die medizinische Forschung kommt inzwischen zu Ergebnissen, wonach sich bestimmte Stoffe der Pflanzen bei Erkrankungen wie Depressionen, ADHS und auch bei Alzheimer positiv auf das Gehirn auswirken.
In der traditionellen Medizin gibt es noch mehr Anwendungsbereiche. So sind im Bergtee antibakterielle und entzündungshemmende Stoffe enthalten. Ein klassisches Anwendungsgebiet in der Volksmedizin sind Erkältungskrankheiten, aber auch Magen- und Darmbeschwerden. Auch äußerlich kommt das Kraut als Aufguss bei der Behandlung von Wunden zum Einsatz.
Zubereitung
Für die Zubereitung von Bergtee gibt es unterschiedliche regionale Varianten. Am einfachsten ist es, ein bis zwei Blütenrispen (oder 2 TL Kraut) pro Tasse mit kochendem Wasser zu übergießen, sie einige Minuten ziehen lassen und dann herauszunehmen.
Eine andere Zubereitungsweise ist, den Tee etwa 10 min in Wasser köcheln zu lassen. In manchen Gegenden wird er gern mit Honig und Zitrone oder auch mit Zimt getrunken.
Quellen und Links
br Bayerisches Fernsehen: Pflanzen-Lexikon - Griechischer BergteeGenuss aus dem Süden, 19.05.2014
Dr. Rainer Knörle/Dr. Peter Schnierle (Ibam): Extrakte aus Sideritis ssp. (griechischer Bergtee): Innovative zentral aktive Pflanzenextrakte mit breitem Wirkprofil, 1.10.2009 (pdf)
Bildnachweise: (c) medelia.de